Tropfen
Passend zum vorherrschenden Wetter habe ich heute mal ein paar Experimente mit Wassertropfen gemacht. Pflichtspielzeug hierfür ist wohl ein Blitz und wenn vorhanden (wie bei mir nicht der Fall) ein Makro-Objektiv. Der integrierte Blitz reicht meist nicht aus, da er keine ultra-kurzen Belichtungszeiten mitmacht. Mein Speedlite 430 EX II hat eine besondere Funnktion mit kaskadiertem Blitz, mit dem man auch weit jenseits der Mindestverschlusszeit der Kamera fotografieren kann (bei mir 1/200 sec).
Angefangen habe ich mit einem einfachen Wasserstrahl, der ziemlich schnell langweilig wurde. Auch die Dusche brachte nur unzureichende Befriedigung, sodass ich relativ schnell zum tropfenden Wasserhahn übergegangen bin (gar nicht so einfach, einen normalen Wasserhahn zum mutwilligen tropfen zu überreden ... ^^).
Unter den Wasserhahn habe ich ein kleines Schnapsglas gestellt, wobei ich denke, ein größeres Gefäß wie eine Schale kann auch schöne Effekte haben, allerdings muss man dabei auf die kleinen "Einschlaglöcher" des Tropfens verzichten wie bei einem Schnapsglas der Fall.
Anfangs habe ich ein bisschen mit der Blende rumgespielt und die meisten Fotos mit meinem 50mm f/1,8 gemacht, um möglichst viel Licht aufzufangen. Die letztendlich gewählte Blende ist geschmackssache, bei 2,5 oder weniger sind im Hintergrund sehr schöne Spiegellichter der einzelnen Tropfen am Waschbecken zu erkennen gewesen. Bei Versuchen mit meinem 18-55mm Kitobjektiv war mir die Blende mit f/5,6 zu groß under der HG wurde zu deutlich abgelichtet.
Mangels Makroobjektiv habe ich mir danach nochmal das 55-250mm Tele von Canon draufgeschraubt, womit man mit 1,1 Metern Naheinstellgrenze schon gut an das Glas rankriechen kann. Die Ergebnisse sind hier noch beeindruckender, allerdings kämpft man hier doch seeeehr stark mit der Tiefenunschärfe. Ein kleines Rechenbeispiel: Bei einer Brennweite von 250 mm und einer Entfernung von 115 cm vom Glas mit einer Blende von f/10 beträgt die Tiefenschärfe trotzdem nur 3,2 mm in jede Richtung (Für weitere Proberechnungen empfehle ich den "Depth of Field" Rechner auf //www.dofmaster.com). Da wir aber ebenfalls mit extrem kurzen Belichtungszeiten von um die 1/2000 sec arbeiten und die ISO auch nicht ins unermessliche steigern können, ist hier ein starker Blitz und diverse Lampen als Hilfslicht Gold wert! Anfänglich wurden meine Tropfen mit dem Tele alle unscharf.. der Grund: ich hatte auf den hinteren Rand des Glases fokussiert und die Schärfe ging nur bis 3,2 mm ins Glas hinein. Nachdem ich auf die Mitte des Glases fokussiert hatte, konnte ich bessere Ergebnisse erzielen. Aber auch hier sieht man die Unschärfe im Foto leider noch zu stark sieht, müsste man eigentlich Blenden von f/20 bei meinem 5 cm breiten Glas nutzen.
Nächstes mal werde ich noch die Nahringe für meine Festbrennweite ausnutzen, mit der ich annähernd so nah drannkomme wie mit dem Makro-Ring. Kleiner Tip zum nachmachen von mir: Stativ und Fernauslöser nutzen. Dann brauch man die Schärfe nur einmal richtig einstellen und nichtmehr an der Kamera rumwackeln 😉
Viel Spass beim nachmachen und achtet auf rumspritzende Tropfen und eure Ausrüstung 😉
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