Stoertes (Photo)Blog Der Blickwinkel macht den Unterschied.

27Aug/110

Tropfen

Passend zum vorherrschenden Wetter habe ich heute mal ein paar Experimente mit Wassertropfen gemacht. Pflichtspielzeug hierfür ist wohl ein Blitz und wenn vorhanden (wie bei mir nicht der Fall) ein Makro-Objektiv. Der integrierte Blitz reicht meist nicht aus, da er keine ultra-kurzen Belichtungszeiten mitmacht. Mein Speedlite 430 EX II hat eine besondere Funnktion mit kaskadiertem Blitz, mit dem man auch weit jenseits der Mindestverschlusszeit der Kamera fotografieren kann (bei mir 1/200 sec).
Angefangen habe ich mit einem einfachen Wasserstrahl, der ziemlich schnell langweilig wurde. Auch die Dusche brachte nur unzureichende Befriedigung, sodass ich relativ schnell zum tropfenden Wasserhahn übergegangen bin (gar nicht so einfach, einen normalen Wasserhahn zum mutwilligen tropfen zu überreden ... ^^). Unter den Wasserhahn habe ich ein kleines Schnapsglas gestellt, wobei ich denke, ein größeres Gefäß wie eine Schale kann auch schöne Effekte haben, allerdings muss man dabei auf die kleinen "Einschlaglöcher" des Tropfens verzichten wie bei einem Schnapsglas der Fall.
Anfangs habe ich ein bisschen mit der Blende rumgespielt und die meisten Fotos mit meinem 50mm f/1,8 gemacht, um möglichst viel Licht aufzufangen. Die letztendlich gewählte Blende ist geschmackssache, bei 2,5 oder weniger sind im Hintergrund sehr schöne Spiegellichter der einzelnen Tropfen am Waschbecken zu erkennen gewesen. Bei Versuchen mit meinem 18-55mm Kitobjektiv war mir die Blende mit f/5,6 zu groß under der HG wurde zu deutlich abgelichtet.

Mangels Makroobjektiv habe ich mir danach nochmal das 55-250mm Tele von Canon draufgeschraubt, womit man mit 1,1 Metern Naheinstellgrenze schon gut an das Glas rankriechen kann. Die Ergebnisse sind hier noch beeindruckender, allerdings kämpft man hier doch seeeehr stark mit der Tiefenunschärfe. Ein kleines Rechenbeispiel: Bei einer Brennweite von 250 mm und einer Entfernung von 115 cm vom Glas mit einer Blende von f/10 beträgt die Tiefenschärfe trotzdem nur 3,2 mm in jede Richtung (Für weitere Proberechnungen empfehle ich den "Depth of Field" Rechner auf //www.dofmaster.com). Da wir aber ebenfalls mit extrem kurzen Belichtungszeiten von um die 1/2000 sec arbeiten und die ISO auch nicht ins unermessliche steigern können, ist hier ein starker Blitz und diverse Lampen als Hilfslicht Gold wert! Anfänglich wurden meine Tropfen mit dem Tele alle unscharf.. der Grund: ich hatte auf den hinteren Rand des Glases fokussiert und die Schärfe ging nur bis 3,2 mm ins Glas hinein. Nachdem ich auf die Mitte des Glases fokussiert hatte, konnte ich bessere Ergebnisse erzielen. Aber auch hier sieht man die Unschärfe im Foto leider noch zu stark sieht, müsste man eigentlich Blenden von f/20 bei meinem 5 cm breiten Glas nutzen.
Nächstes mal werde ich noch die Nahringe für meine Festbrennweite ausnutzen, mit der ich annähernd so nah drannkomme wie mit dem Makro-Ring. Kleiner Tip zum nachmachen von mir: Stativ und Fernauslöser nutzen. Dann brauch man die Schärfe nur einmal richtig einstellen und nichtmehr an der Kamera rumwackeln 😉

Viel Spass beim nachmachen und achtet auf rumspritzende Tropfen und eure Ausrüstung 😉

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3Aug/110

neues vom Projekt Gigapixel

Soweit vorweg: es ist geschafft! Satte 1545 MegaPixel hab ich geschafft auf ein Foto zu quetschen! Und so schauts aus:

Hochgeladen wie immer bei Gigapan: http://www.gigapan.org/gigapans/83297/

Gestern hatte ich Glück! Das Wetter war in den letzten Tagen (und Wochen!) einfach scheisse. In der Heimat sind sogar ganze Straßenzüge überschwemmt worden wegen zu viel Regen. In Hamburg hatte ich in der Hinsicht Glück, grauer Himmel macht allerdings trotzdem keinen Spass. Gestern und Heute ist jedoch Kurzzeit-Sommer angesagt und da bin ich spontan mal mit Lena auf den Hamburger Michel, um mein Gigapixel zu schiessen.

Strahlender Sonnenschein zieht immer viele Ausflügler an und so war es doch schon ordentlich gedrängt, als ich oben war. Wegen dem Sicherheitsgitter konnte mein Stativ leider nicht zum Einsatz kommen was einige kleine unschöne Stempelarbeiten in Photoshop nach sich zog. Anfangs sollte es nur ein Teilfoto vom Elbbereich der Stadt werden, ich konnte mich jedoch einfach nicht für ein Ende entscheiden und so habe ich mich innerhalb von 45 Minuten einmal um 360° gedreht und exakt 600 Einzelaufnahmen geschossen. Aufgenommen habe ich mit meinem 70-200 bei 135 mm mit ISO-100 und Blende 8. Dabei habe ich immer senkrecht untereinander 8-9 Aufnahmen gemacht und mich dann weiter nach links gedreht. Als Tipp nebenbei: Für die Belichtungszeit gibt es eine kleine Fausregel für verwacklungsfreiere Bilder. Der Kehrwert der Brennweite sollte die minimale Belichtungszeit sein. Wenn ihr also mit 200 mm fotografiert, solltet ihr mindestens 1/200 sec Belichtungszeit einstellen, weniger ist besser 😉

Durch das Freihand-schiessen sind natürlich nicht alle Aufnahmen exakt Deckungsgleich und manchmal fehlte der Versatz fürs Stitching, sodass minimale Flecken nicht abgelichtet wurden. Diese kann man wenn sie klein genug sind noch mit PS wegstempeln, wobei ich hierbei etwas grob war.

Der dargestellte Abschnitt hat wie oben erwähnt bereits eine Auflösung von 1545 MP und besteht aus 222 Einzelaufnahmen. Die Rohdatei von PS war 4,32 GB groß ^^ Aber selbst die kann PS noch erstaunlich schnell öffnen. Das gesamte Bild mit 360° war zuviel für meinen Laptop, weshalb ich das extern berechnen lasse bei meinem Clanmate Martin aka Becks. Die Rohdatei des gesamten Bildes ist 11 GB groß und befindet sich gerade auf dem Weg zu mir. Weitere spannende Fakten zu den Dimensionen des Bildes: für dieses Teilpano hat mein Laptop rund 3h fürs Stitching und abspeichern gebraucht. Die Bearbeitung mit PS ging erstaunlich schnell (nur rund eine Stunde) und das uploaden dann wieder etwas länger. Insgesamt habe ich von 20 Uhr abends bis 3 Uhr nachts drann gesessen. Wir sind gespannt, was das große Pano mit sich bringt xD

So, das Gigapixel ist geschafft, aber es wird noch weiter gehen! Stay tuned 😉

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