Stoertes (Photo)Blog Der Blickwinkel macht den Unterschied.

27Sep/14Off

Was bringt eigentlich Vollformat?

Fast alle Canon-Kameras haben einen APS-C Sensor mit den Maßen 22,5 mm × 15,0 mm. Die meisten kleineren Kameras von Nikon haben ähnliche Abmaße. Der Grund hierfür waren die ursprünglich teuren Fotosensoren. Schon seit längerem gibt es aber auch wieder Vollformat-Kameras, welche eigentlich als Kleinbild-Format-Kameras bezeichnet werden müssten. Sie beziehen sich auf das Format analoger Film-Kameras mit den Abmaßen 24 mm x 36 mm. Das Größenverhältnis von Vollformat zu APS-C wird Cropfaktor genannt und ist bei Canon 1,6 (Nikon hat eine Crop von 1,5 da die Sensormaße leicht unterschiedlich sind). Die Folge daraus ist ein scheinbar größerer Zoom, da nur eine kleinere Fläche des Belichtungskreises vom Objektiv verwendet wird. Nutzt man also eine 50 mm Linse mit einem APS-C Sensor, so bräuchte man mit einem Vollformat-Sensor 50 mm * 1,6 = 80 mm Brennweite für den selben Bildausschnitt. Die folgende Grafik stellt das Verhältnis der Größen dar. Als weiteren Vergleich ist ein FourThird-Sensor (ein 4/3 Zoll auf der langen Kante) abgebildet, wie er in vielen neueren Systemkameras vorkommt.

Sensorgrößen

Quelle: Wikipedia

Bei einem KB-Sensor (Kleinbild) verringert sich die Schärfentiefe gegenüber einem APS-C-Sensor bei gleichem Bildwinkel auf Grund der dafür nötigen längeren Brennweite. Und wer sich nicht vorstellen kann, wieso auch ich scharf bin auf eine Canon Eos 6D oder 5D, kann sich den Unterschied an folgendem Beispiel selbst anschauen. Fotografiert wurde mit einer 50 mm Festbrennweite bei einer Blende von 1,4 auf einem Stativ. Der leicht unterschiedliche Blickwinkel kommt vom Batteriegriff der 5D.

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kamera-vergleich-2

16Sep/13Off

Leihgabe: 400 mm Supertele!

Es ist schon länger nichts mehr von mir zu hören gewesen und es gäbe noch soviel zu präsentieren .. mein Schottland-Trip, ein Artikel über Brenizer-Fotografie etc etc aber die Bachelorarbeit und Anderes hält mich einfach davon ab, es vollständig niederzuschreiben. Aber nun mal eine Vorstellung eines Objektives von Canon und gleichzeitig ein Vergleich mit einem Objektiv mit Konverter.

Da ich ja für meine Gigapan-Fotografie extreme Brennweiten benötige, besitze ich ein Sigma EX 70-200 F/2,8 Objektiv mit einem 2x Konverter von Sigma, um auf 400 mm Endbrennweite zu gelangen. Jedoch wird mir Jeder bestätigen können, dass ein Konverter immer die Bildleistung verringert  (abgesehen von der Abnahme der Lichtstärke) und ein Sigma für den halben Preis eben auch nicht ganz an die Abbildungsleistung eines Canon-L-Objektives kommt. Dank einem Freund bei innovaLAN jedoch bin ich zurzeit in der glücklichen Lage, auf ein Canon EF 400 mm F/5,6 zurückgreifen zu können!

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Das Objektiv hat ca. die selbe Länge wie mein 70-200 inkl. dem 2x Konverter, hat mit F/5,6 die selbe Anfangslichtstärke und ebenfalls ein 77 mm Filtergewinde. Im Preis liegen beide Lösungen ca. gleichauf: Das Sigma (1000 Euro) mit dem Konverter (288 Euro) liegt knapp unter dem Canon-L-Objektiv (1350 Euro). Das ein L-Objektiv kaum teurer ist mag auf den ersten Blick verwundern, allerdings handelt es sich hierbei ja auch um einen Festbrennweite, es hat also ausschließlich 400 mm und deckt nicht wie mein Sigma den Bereich bis 140 mm mit ab. Ein weiterer Grund ist das Fehlen eines Bildstabilisators bei Canon, welcher bei so hohen Brennweiten schon Gold wert sein kann. Diese "Nachteile" macht es jedoch wieder Wett mit anderen Eigenschaften. So ist der Schwerpunkt ein bisschen weiter in Richtung Kamera und ist mit 1413 Gramm leichter als das Sigma (1713 Gramm), was sich in der Handhabung schon stark bemerkbar macht. Typisch für L-Objektive von Canon (L wird gerne frei mit Luxus übersetzt ^^) ist die bestechend hohe Abbildungsleistung, welche ich auch kurz getestet habe. Leider war das Licht nicht stark genug, sodass ich keine rauschfreien Messungen mit höheren Blenden aufnehmen konnte.

Das erste Bild ist auf eine Entfernung von 45 Metern aufgenommen und wurde digital vergrößert, da sich nur hier die Unterschiede deutlich offenbaren:

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Deutlich zu sehen ist die wesentlich feinere Darstellung der Rillen an den Haltegriffen und Linien. Des weiteren ist die Streuung der Festbrennweite geringer, wie an der Stange im Hintergrund zu sehen ist. Beide Bilder wurden aus RAWs entwickelt und so gut es ging bereits von chromatischer Abberation befreit.

f5-6-farIm Gegensatz nur "Nahaufnahme" zuvor nun noch ein Bild auf 260 Meter Entfernung (ebenfalls digital vergrößert). Hier ist schon in der Vorschau des Bildes deutlich zu erkennen, dass das Canon der klare Sieger im Bereich der Schärfe ist. Dies verwundert jedoch auch kaum, sind doch Festbrennweiten in der Regel aufgrund weniger Linsen nahezu ausnahmslos schärfer als vergleichbare Zoomobjektive. Einen nicht unerheblichen Teil zum zweiten Platz für das Sigma trägt aber der Konverter bei, welcher zwischen Objektiv und Kamera sitzt. Auch hier gilt: ein reines Objektiv ist in der Regel immer schärfer als eine vergleichbare Brennweite mit Konverter. Im folgenden zeige ich euch noch ein paar Testbilder mit dem Canon-Objektiv:

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Natürlich kann man es auch noch übertreiben und den 2x Konverter einfach auf die 400 mm draufsetzen xD Daraus entsteht dann ein 800 mm F/11 Objektiv mit einer enormen Brennweite. Nachteil hierdrann ist jedoch, dass ab eine minimalen Lichtstärke von F/8.0 der Autofokus nichtmehr funktioniert, da zu wenig Licht einfällt und man von Hand scharfstellen muss. Jedoch lassen sich auch hier mit ein bisschen Feingefühl noch interessante Aufnahmen in guter Qualität mit einem wahnwitzigen Zoom machen 😀 Für alle, die solche Brennweiten nur aus der Theorie kennen: in meinem Artikel kleiner Brennweitenvergleich habe ich bereits mal einen Vergleich gemacht von Brennweiten von 8 mm bis 1300 mm. Das folgende Bild zeigt die 800 mm auf das selbe Gebäude wie im Vergleichsartikel

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Fazit: Was die reine Bildleistung angeht ist das Canon-Objektiv klarer Sieger und ideal geeignet für meine hochauflösende Gigapan-Aufnahmen, wo es um kompromisslose Schärfe geht. Ebenfalls Sieger ist es was das Gewicht angeht, denn trotz einer massiven Gegenlichtblende ist es rund 20% leichter. Jedoch besitzt auch das Sigma seine Vorteile: So ist das Canon aussließlich auf 400 mm beschränkt, was in vielen Fällen einen sehr großen Abstand zum fotografierten Objekt erfordert, der nicht immer möglich ist. Auch der im Sigma vorhandene Bildstabilisator ist ein unendlich wichtiger Unterstützer bei der Fotografie aus der Hand ohne Stativ, hier lohnt sich das mehr investierte Geld. Somit würde ich sagen: unentschieden. Jede Linse hat ihr eigenes Spezialgebiet und man darf gespannt sein, welche Gigapans mit dem Canon in Zukunft zu bestaunen sein werden 🙂

Stay Tuned - Støertebeker

20Feb/13Off

Panorama in Hamburg – aber wo?

Hier mal ein kleiner Bericht über meine heutige Ausbeute an hohen Gebäuden in Hamburg, die es erlauben, dass man von ihrem Haus aus Bilder macht. Vorneweg: es ist alles dabei von Geldgier bishin zu netten offenen Leuten.

  •  Direkt neben meiner Arbeit bei der BGW in der Pappelallee 41 steht ein 20-stöckiges Hochaus, was zum Großteil von Behörden bewohnt wird. Spontane Aussicht aus dem Fenster gleich Null, aber ich habe von einem Mitarbeiter eine Kontaktadresse für den Vermieter bekommen - mal sehn.
  • Raddison Blu, Dammtor: als eines der höchsten Gebäude in seiner näheren Umgebung ist man sich seiner Monopolstellung wohl sehr bewusst - so sehr, dass man selbst von Privatpersonen schlappe 300 Euro pro Stunde haben möchte, wenn sie Fotos (egal ob im Auftrag der Uni oder privat) von ganz oben schiessen wollen. Ähnliche Erfahrungen habe ich bereits im Park Inn in Berlin gemacht, hier wollte man 350 Euro die Stunde haben ... träumt weiter.

Als nächstes war ich an der Elbe, hier stehen mehrere neu errichtete Hochhäuser und ein Traditionsreiches Hotel:

  • Hotel Hafen Hamburg: die freundliche Dame an der Rezeption gab mir eine Visitenkarte des häuslichen "Sales Manager" mit dem Verweis, dass zu Events (Hafengeburtstag etc) gute Chancen bestehen, einen Platz zu bekommen. Vielleicht habe ich zum Hafengeburtstag mit meinem Darf-schein vom THW bessere Karten, aber wies ausschaut ist es auch privat möglich. Nach entsprechender Anmeldung
  • Hochhaus an der Zirkusstrasse 1: mein klarer Favourit! Nach kurzer Wartezeit kam direkt der Objektleiter (tolle Namen haben die Jobs da 😀 ) des Hauses zu mir und führte mich direkt auf das Dach des Gebäudes, wo sich eine Terasse mit Bar befindet. Die Aussicht ist Nahezu uneingeschränkt 360° möglich und in der Woche genügt ein kurzer Anruf und wenn keine Veranstaltungen stattfinden, habe ich freie Hand, mich dort auszutoben.

  • Astra-Turm: die größte Enttäuschung. Auf dem zweiten Bild sieht man den Astra-Turm und seine schöne Aussichtsplattform. Dennoch wurde ich recht schroff mit den Worten "Fotos sind hier nicht erwünscht" wieder vertrieben - wieso baut man eine Aussichtsterasse, wenn man niemandem diese Aussicht gönnen will?
  • Empire Riverside Hotel: das dritte Hochhaus in der Reihe hat eine Bar in der höchsten Etage, von der aus man sicherlich die Aussicht über die Stadt bei einem Cocktail genießen kann. Leider konnte ich die Aussicht nicht direkt besuchen, da mir auch hier eine Visitenkarte vom "Sales-Manager" in die Hand gedrückt wurde - welches die gleiche Person wie vom Hotel Hafen Hamburg ist. Ich denke hier werde ich nicht viel Erfolg haben, da zum einen keine fensterfreie Sicht vom Dach aus möglich ist und zum anderen sieht das Hotel noch einmal wesentlich teurer als die anderen aus, sodass ein Fotograf, der dort 2 Stunden verbringen will eher ungern gesehen ist.
  • zu guter letzt: Bundesamt für Seefahrt und Hydrografie. Eine Reihe vor den Hochhäusern befinden sich ein paar Ämter (auch das für Tropenmedizin), welche zwar kleiner sind aber dafür direkt am Wasser stehen. Hier wurde ich gebeten, während der Hauptarbeitszeit wiederzukommen und mit der Pressestelle einen Termin zu vereinbaren - wer sich also halbwegs professionell verkaufen kann, wird hier wohl auch gute Chancen haben.

Soviel zu einer kleinen Übersicht, was direkt an der Elbe möglich ist - ich werde noch weitere Gebäude in Angriff nehmen wie einen hohen Wohnblock bei Stellingen, das Geomatikum/Philturm der Uni Hamburg, den Pegelturm an den Landungsbrücken, die untere Aussichtsplattform des Hamburger Michel und den Heinrich-Hertz-Turm am Messegelände. Und sollte dann auch endlich mal das Wetter mitspielen, so kann auch endlich mein neues Gigapan Epic Pro mal so richtig ausgereizt werden xD

Stay Tuned - Støertebeker

16Okt/120

HowTo: Fake-Ringblitz

Vor einiger zeit habe ich mal eine kleine Selbstbauidee umgesetzt, um den Effekt eines Ringblitzes zu imitieren. Ringblitze findet man vorrangig in der Makrofotografie und gelegentlich auch in der Portraitfotografie. Ziel ist in beiden Fällen eine schattenfreie Ausleuchtung. Dazu wird ein Blitz genutzt, der sich kreisrund um das Objektiv befindet und mit Hilfe mehrerer Blitzbirnen ein gleichmäßiges Licht abgibt. In der Portraitfotografie tritt dabei der typische Lichtkreis in den Augen auf - und genau diesen wollte ich nachbauen.

Da ich so einen Blitz nicht besitze, habe ich mich einfach eines Lichterschlauchs bedient, ihn zu einem Kreis geformt und alles andere mit einem dunklen Tuch abgedeckt, sodass nur ein leuchtender Kreis als Lichtquelle zur Verfügung steht. Fotografiert man nun durch den Kreis, so entstehen solche Aufnahmen, die doch Ähnlichkeit mit einem Ringblitz haben. Jedoch gibt es ein paar kleine Probleme dabei zu beachten. Da das Licht sehr schwach ist vom Schlauch, musste ich mein Zimmer ziemlich abdunkeln. Als Folge dessen habe ich mein Canon 50 mm f/1,8 verwendet, um noch eine halbwegs akzeptable Lichtausbeute zu bekommen. Ein weiteres Problem ist der Weissabgleich. Da die LEDs extrem rotstichig ist, musste ich eine sehr niedrige Farbtemperatur im manuellen Weissabgleich einstellen, da der automatische Abgleich vollkommen versagte. Da die Ergebnisse trotzdem nicht wirklich natürlich wirkten, habe ich mich für eine etwas entfremdetere Farbbearbeitung bzw. Schwarz-Weiss entschieden. Wichtig wäre noch zu erwähnen, dass man durch den Lichtkreis durchfotografieren sollte, wenn man die kreisrunde Reflektion in den Augen haben möchte 😉

Fazit: als wirklich taugliche Alternative für einen Ringblitz hat sich der Lichterschlauch nicht erwiesen, aber dennnoch sind ein paar schöne Resultate bei herausgekommen. Solltet ihr es auchmal probieren, würde ich mich über eure Bilder freuen 😉

Stay tuned - Støertebeker

13Aug/120

Bild der Woche: die Perseiden

Vorletzte Nacht vom 11. auf den 12. August war es wieder soweit: der wohl größte und bekannteste Sternschnuppenschauer des Jahres - die Perseiden aus dem Sternbild Perseus - waren wieder am Himmel zu bestaunen. Neben dem gespannten gen Himmel starren habe ich natürlich auch versucht, ein paar Schnuppen zu fotografieren - gar nicht so einfach wie sich herausstellte.

Meine erste Aufnahme war eine Langbelichtung über 1337 Sekunden (ein 1337-foto 😀 ) bei ISO-200, f/11 und 8 mm Fisheye, welche die typischen Strichspuren von Sternen zum Vorschein brachte. Da Sternschnuppen aber nur äußerst kurz auftreten und relativ leuchtschwach sind, tauchen sie bei einer so hohen Blende aber fast nicht auf. Ausnahmen sind die beiden besonders Hellen links unten im Bild.

Die Folge: ich habe die Lichtempfindlichkeit (ISO) immer weiter erhöht, sodass ich am Ende bei ISO-1000, einer Offenblende von 3,5 und 5 Sekunden Belichtungszeit angekommen bin:

Doch selbst hier sieht man kaum verwertbare Ergebnisse (außer rechts oben). Das liegt denke ich zum einen an der fehlenden Lichtstärke und zum anderen an der kurzen Brennweite. Diese habe ich gewählt, um möglichst viel Himmel auf das Bild zu bekommen, um die Wahrscheinlichkeit eines Treffers zu erhöhen. Der Nachteil dadrann ist natürlich, dass sämtliche Objekte kleiner werden und auch Schnuppen auf dem großen Bild fast verschwinden. Wer also ein glückliches Händchen hat, kann nächstes mal mit etwas mehr Brennweite vielleicht einen schöneren Treffer landen - oder ihr stellt euch in die tiefste Wildnis, wo besonders wenig Licht ist 😉

Stay Tuned - Støertebeker

8Jun/120

die blaue Stunde

Wie ich immer wieder feststelle, scheint der Begriff blaue Stunde unter Fotografen wirklich bekannt zu sein. Daher auch für alle Nicht-Fotografen mal eine kurze Erklärung.

Unter der blauen Stunde versteht man die Zeit direkt nach dem Sonnenuntergang und kann bis zu zwei Stunden andauern. In dieser Zeit ist das Hauptlicht (die Sonne verschwunden), aber spendet durch die Reflektion in der Atmosphäre noch genug Licht, dass es nicht sofort stockfinster ist. Das besondere dabei ist meist, dass die Intensität ungefähr gleichstark ist, wie das Licht der Stadtbeleuchtung. So können sich wunderbare Fotos in leichter Dämmerung ergeben, welche noch intensiver und mystischer wirken, wenn der Himmel absolut Wolkenfrei ist und dabei ein wahres Farbfeuerwerk zum besten gibt vom Rot der Sonne über orange und gelb bis in das tiefe Blau der Nacht. Voraussetzung hierfür ist aber meistens ein Stativ zum fotografieren, da das Licht für die meisten Objektive schon sehr schwach ist, und zu hohe ISO-Zahlen sofort im Blau des Himmels zu erkennen sind und die feinen Farben zunichte machen.

Im Gegensatz zu reinen Nachtaufnahmen hat die blaue Stunde noch eine gewisse Art Restbeleuchtung. Diese gibt sowohl dem Hintergrund ein schönes Blau (im Gegensazu zur schwarzen Nacht) als auch eine leichte Ausleuchtung ganz dunkler Ecken. Im Sommer ist die blaue Stunde besonders lang, da die Sonne nur sehr flach untergeht und lange in der Nähe des Horizonts verweilt.

Als ich vor einiger Zeit auf dem Weg nach Hause war, war es schon spät aber ich hatte wieder so einen *scheisse, die Szene ist perfekt, aber du hast die Cam nicht dabei* Moment in der Nähe des Harburger Bahnhofs. Also schnell nach hause, die Ausrüstung eingepackt und ab wieder zum Bahnhof. Zwar war die eigentliche blaue Stunde schon knapp vorbei, jedoch hatte der Horizont immernoch einen hellen Schimmer, sodass sich ein Foto dennoch lohnte. Die Ergebnisse seht ihr hier:

 

Ich hoffe, ich konnte wieder ein paar Leute ein bisschen schlauer machen 🙂

Stay tuned, Støertebeker

2Mrz/120

der Geschichte auf der Spur

Trotz zu viel Zeit, die die Uni mir im Augenblick abverlangen möchte, habe ich ein paar Tage in der Heimat verbracht und einen kleinen Ausflug auf die Insel Usedom zum Peenemünder Haken gemacht. Der Technikversierte weiss bereits, welche Bedeutung dieser Ort hat, für alle anderen hier noch eine kleine Erklärung: der erste Schritt in Richtung Weltall und unserer heutigen Zeit fand nicht wie von vielen gedacht in Russland oder USA statt, sondern in Deutschland, speziell auf Usedom. Unter der Leitung von Wernher von Braun und einiger anderer Pioniere entstand in der Zeit des dritten Reiches auf Peenemünde eine riesige Forschungsanstalt für Raketenforschung. Die von Göbbels später als Vergeltungswaffen angepriesenen Raketen (V1 und V2) wurden dort entwickelt. Und genau dort wurde am 3. Oktober 1942 die erste Großraumrakete der Welt ins All geschossen.

Nach dem Krieg wurde das Gelände von den Russen besetzt und größtenteils gesprengt. Danach wurde es teilweise noch von der NVA genutzt, die hauptsächlich den in Peenemünde-West befindlichen Flughafen nutzte und dort ein Geschwader stationierte. Durch einen Bombenangriff während des Krieges, abstürzender Raketen und anderem Kriegsmaterial herrscht heute in dem Gebiet noch eine gewisse Munitionsbelastung, weshalb dort fast überall Sperrgebiet ist (auch, weil es mittlerweile ein NSG ist, in dem viele seltene Tier- und Pflanzenarten beheimatet sind).

Am südlichen Ende des Sperrgebietes, entlang am löchrigen Zaun aus vergangenen Zeiten, kommt man als erstes an den Usedomer Strand.

Auch von der Insel Oie aus wurden anfänglich Raketen verschossen und viele Filme damaliger Zeit gedreht, die Raumfahrt als Thema hatten.

Im Norden Der Insel ist der sonst durchgehende Sandstrand durchzogen von Schilf, da sich in diesem Bereich kein Urlauber aufhält.

Auch im Sperrgebiet gibt es Warnschilder, die auf die geringe, aber immernoch vorhandene Gefahr von Blindgängern und Phosphorresten hinweisen.

Der erste historische Ort ist eine in den Schilfgürtel hineinragende Betonplattform, auf der früher die Raketen vom Typ Wasserfall zur Luftabwehr testete. Der auf dem linken Bild zu sehende Betonstreifen mit der Schine ist genau der Ort, an dem die auf dem rechten Bild zu sehende Rakete abgeschossen wurden. Bei genauer Betrachtung stellt man fest, dass der Boden an einigen Stellen stark verkohlt ist. Dies rührt vom Abgasstrahl der Rakete, die direkt auf dem Beton gestartet wurden. Dreht man sich von meinem Bild aus um 90° nach rechts, so schaut man ebenfalls wie auf dem rechten Bild auf die Ostsee.

 

 

 

Gleich in der Nähe befindet sich der Prüfstand VII der damaligen Herresversuchsanstalt Peenemünde (die Raketen wurden von Luftwaffe und Heer getestet, die Luftwaffe hatte in Peenemünde-West dafür einen eigenen Flughafen).

Ein Stein mit der schlichten Aufschrift "Abschusstelle der A4-Raketen" steht an genau der Stelle mitten in der Arena des Prüfstandes, von dem aus der erste Schritt in Richtung Weltall gemacht wurde. Der schon damals an Ort und Stelle befindliche Hydrant mitten auf dem Startplatz steht auch heute noch genau dort und ist somit einer der letzten Zeitzeugen, welcher eine gewisse Ausstrahlung hat, steht er doch schon über 60 Jahre dort und ist ein stummer Zeitzeuge.

Der Stein und der Hydrant befindet sich auf dem Bild in der Mitte der Arena, leicht rechts von dem Turm. Der Graben dadrunter ist die Abgasschurre. Am Rechten Rand der Arena befand sich verbunkert der Leitstand und rechts daunter die große Montagehalle für die angelieferten Raketen.

Die Abgasschurren sind heute mit Grundwasser vollgelaufen und neben dem Wall die einzig erhaltengebliebenen Überreste des Prüfstandes.

Der Gully, welcher sich in unmittelbarer Nähe der startenden Raketen befand, wurde wie ich vermute durch eine der sich häufiger ereigneten Fehlstarts arg in Mittleidenschaft gezogen. Denn nicht selten explodierten die Raketen, fielen um oder kamen vom Kurs ab. Durch die gewaltige Hitze der Explosion von mehreren Tonnen flüssigem Alkohol und Sauerstoff quollen sogar die feinen Strukturen auf und hinterließen dieses bizarre Muster auf dem Deckel.

Im Vordergrund ist der Hydrant erkennbar. Der Gully und mein Standort der beiden Aufnahmen der Abgasschurre befinden sich rechts im Bild.

Nicht weit der Prüfstände in Richtung Peenemünde Dorf befindet sich der Kölpiensee, in dem das Wrack eines Lancesterbombers liegt, welcher höchstwahrscheinlich bei dem Luftangriff vom 17. auf den 18. August 1943 dort abgeschossen wurde. Das Wrack schaut ein Stück aus dem wasser heraus und bietet der Tierwelt eine kleine Insel im See. Hier habe ich zuletzt noch einmal mein Supertele ausprobiert und zwei Kormorane fotografiert. Leider machten mir das starke Gegenlicht und der am Stativ wackelnde Wind etwas zu schaffen, sodass das Bild zwar leider keine Leinwand-quallität hat, ich es aber dennoch nicht vorenthalten möchte.

Wen das Thema Raumfahrt, Raketentechnik und allgemein Geschichte interessiert, sei unbedingt nach Peenemünde verwiesen. Im Museum gibt es auch viele andere Exponate aus den letzten 70 Jahren zu sehen und natürlich auch mehr als genug spannende Literatur, die man am liebsten gleich mitnehmen würde ... hätte man denn die Zeit dafür, sie alle zu lesen 😀

Die s/w Bilder stammen aus dem Web, vorrangig von Wiki 😉 Ich hoffe doch, die breitere Darstellung der Bilder gefällt so. Wenn nicht, Feedback bitte direkt an mich.

MfG euer Störtebeker

15Feb/120

kleiner Brennweitenvergleich

Da mein Fuhrpark an Gläsern ja mittlerweile schon recht ansehnlich geworden ist, möchte ich hier mal einen kleinen Vergleichsaufbau aller möglichen Brennweiten machen, die mit zur Verfügung stehen. Ich glaube es gibt generell eher wenig Fotografen, die über dieses Spektrum verfügen ^^ Als Vergleich hab ich alle Bilder mit Blende 8 gemacht (außer das Letzte, was technisch bedingt ja 16 als Blende hat). Die Bilder mit starkem Zoom sind leider nicht ganz scharf, da es sehr windig war. Das Gebäude ist 230 meter von mir entfernt (mal als Entfernungsvergleich ^^).

Anfangen tun wir mit 8 mm Fisheye von Walimex:

Als nächstes kommt das 18-55 Kitobjektiv von Canon auf 18 mm:

gefolgt von 55 mm (dies entspricht ungefähr Normalperspektive bei meiner Kamera, also weder Weitwinkel noch Zoom):

Das 70-200 4L, einmal mit 70 mm:

und auf 200 mm:

als letzten "normalen" Brennweitenbereich noch mein 55-250 von Canon auf 250 mm:

Weiter geht es mit den Extremen. Walimex 650-1300 einmal auf Anfangsstellung bei 650mm:

.. und Final noch volle 1300 mm Brennweite:

Die letzten Bilder zeigen es schon, wie sehr der Wind ein ruhiges Bild zunichte machen kann und mit welchen Einbußen man bei solchen extremen Brennweiten zu kämpfen hat.

Das wars auch schon wieder von der Brennweitenschau aus Hamburg. stay Tuned, Størtebeker!

16Jul/110

Feuerwerk fotografieren/Hafentage Wolgast 2011

Zugegeben, das Wetter wollte nicht so ganz mitspielen, zumindest am zweiten Abend. Bei strömendem Regen und Gewitter bin ich mit Steffi regenschirmbewaffnet losgezogen und trotzdem irgendwie angekommen xD Doch die Hafentage allgemein sind auch nichtmehr das, was sie mal waren. Seit vor 2 Jahren die ganzen Fahrattraktionen auf die kleine Fläche verlegt wurden, haben sie dieses Jahr auch noch das Riesenrad wegdezimiert. Bisher war es ja immer so, dass wenigstens abends ab 8e oder 9e so langsam was los war und man sich vor bekannten Gesichtern kaum retten konnte. Doch diese Zeiten sind wohl leider vorbei, schade. Wenigstens im Festzelt war noch kräftig was los und dieses mal wurde sogar länger als üblich Krach und Stimmung gemacht 🙂

Aber zurück zum Feuerwerk - nach wie vor einem Highlight der Hafentage. Pünktlich zum Feuerwerk hörte nämlich der Regen auf und die Wolken bildeten wie bestellt ein Loch. Leider hatte ich nicht ausreichend Zeit, mich komplett auf der Amazonbrücke aufzubauen und alle Werte in Ruhe in die Kamera einzugeben.

Da ich ja in Hamburg öfter die Gelegenheit habe, Feuerwerk zu fotografieren werde ich euch hier mal meine Erfahrungen und Mittelwerte preisgeben, damit ihr ohne große Experimente schon tolle Feuerwerksbilder zaubern könnt (was nicht heissen soll, dass ihr nicht trotzdem kräftig rumprobieren sollt! 🙂 ).

Die Ausrüstung: Die Pflichtausrüstung sollte mindestens aus der Kamera und einem Stativ bestehen, da wir längere Belichtungszeiten brauchen. Als Objektiv nehme ich bisher immer das Kitobjektiv, da ein Feuerwerk bekanntlich klein anfängt und immer größer wird ^^ Wer lieber mit etwas mehr Glück Details in den Effekten fotografieren kann, darf auch auf Tele zurückgreifen (habe ich selbst noch nie probiert, stelle ich mir auch wesentlich schwieriger vor). Ebenfalls Pflicht sollte ein Fernauslöser sein. Denn nur mit dem könnt ihr nebenbei auch die Show selber genießen und möglichst verwacklungsfreie Bilder machen.

Die Einstellungen: Für ein Feuerwerk nutze ich ausschließlich den M-Modus, sprich volle Kontrolle über Blende, ISO und Belichtungszeit. Wer keinen Fernauslöser hat, sollte die Blendautomatik nutzen und ansonsten alle Werte ebenso wie unten erklärt einstellen. Als Blende nutze ich meist einen Wert zwischen F/9 bis F/11, je nachdem wie viel Licht man reinlassen will. Wenn die Effekte am Himmel noch relativ bescheiden sind lieber ein bisschen weiter offen sein. ISO-100 ist meiner Meinung nach Pflicht, möchte man mit der Blende nicht nachgeben und das letzte Quäntchen Schärfe aus dem Objektiv rausholen (ich hab mal irgendwo gelesen die ideale Schärfe beim Kitobjektiv 18-55 IS liegt bei 8-9 und fällt über 11 wieder ab), darfs auch mal 200 sein. Je nach Quallität der Rauschunterdrückung. Das spannende jetzt ist die Belichtungszeit, mit der ihr die wahre Kreativität ausleben könnt 😉 Auf M kann man die Belichtungszeit solange hochdrehen, bis nach 30 Sekunden die Anzeige "BULB" kommt. In diesem Modus wird so lange belichtet, wie ihr den knopf drückt, wenn ihr wollt auch die ganze Nacht lang xD (dazu eignet sich der Fernauslöser 1000x besser als der Kopf auf der Cam -> Verwackelung ist garantiert). Ihr solltet es allerdings vermeiden, länger als 5-8 Sekunden zu belichten. Für Zeitautomatik würde ich 2-5 Sekunden einstellen und 2 Sekunden Selbstauslöser einstellen, um Verwackelungen zu minimieren. Bei zu langer Belichtung kann so etwas wie auf dem rechten Bild entstehen, hier sind keine Bildinformationen mehr im Zentrum enthalten.

Das Fotografieren: Durch den BULB-Modus habt ihr freie Verfügung über die genaue Zeit, die abgelichtet werden soll. Ich stelle die Kamera immer auf eine ungefähre Bildhöhe ein und lasse sie neben mir stehen. Ich schau mir wie jeder andere das Feuerwerk an, in der Hand immer den Fernauslöser und drücke immer ab, wenn ich etwas schönes finde. Was genau ihr ablichten wollt, bleibt euch überlassen. Manche Effekte sehen in echt schöner aus als auf einer Langbelichtung (Glitzerregen zB .. man hat nur helle Punkte auf dem Bild 😀 ) und manchmal ist es umgekehrt (wie die hier zu sehenden Blumen). Mein Liebling sind immer die ganz großen Blumen gegen Ende. Wenn ihr hört, wie eine große Bombe hochgeschossen wird oder ihr sogar den Flug seht, drückt kurz vor der Explosion auf den Auslöser und lasst kurz vor der nächsten Explosion wieder los. So kann man Bilder wie das Erste in diesem Artikel machen.

Tips: Das waren auch schon alle Geheimnisse die ich habe, der Rest ist etwas Erfahrung und eigener Geschmack. Vergessst aber zwischendurch nicht, ab und zu mal auf das Display zu schauen wie die Helligkeit so ist und ggf. mal eine Blendstufe zu wechseln oder die Brennweite zu verändern damit das Feuerwerk nicht über den Bildausschnitt hinauswächst (es gibt nichts ärgerliches als eine schöne Blume, deren oberer Rand fehlt^^). Für die fortgeschrittenen und die, die es mal probieren wollen: RAW hat einen höheren Kontrastumfang und mehr Farbinfos pro Farbkanal, damit kann man aus zu hellen Bereichen noch einiges rausholen! Was gibts sonst noch? Achja, Weissabgleich ist Geschmackssache - automatisch mache ich meistens, aber auch mit wenig Kelvin (wie Neonröhre) kann man interessante Effekte erzielen. Für Objektive mit Bildstabilisator gilt generell: IS aus auf dem Stativ! Denn wenn das Bild absolut still ist, kann es vorkommen, dass das IS versucht Schwingungen auszugleichen die nicht da sind und die Bilder unscharf macht 😉

 

Ich bin auf eure Ergebnisse gespannt, bitte gern als Kommentar posten 😉

Happy knipsing, Störtebeker

30Mai/110

Projekt Gigapixel

Okay, ich war ja in letzter Zeit etwas mehr auf dem HDR-Trip. Doch seit neustem fasziniert mich die Panoramafotografie wieder mehr. Neulich wollte ich mal die Rechner der Uni mit ihrem 8 GB Arbeitsspeicher nutzen, um das Hardwarehungrige Photoshop mit Daten zu füttern für ein schön großes Panorama und was is? Photoshop ist nicht installiert und meine portable-Version funktioniert auch nicht .. die spontane Suche nach Alternativen zu dem ehemals von mir genutzten HugIn zeigte sich nur teilweise erfolgreich, denn auf den Uni-PCs lässt sich ja nichts installieren.

Beim suchen habe ich dann doch noch ein interessantes Programm gefunden Microsoft Image Composite Editor. Das Wort Editor ist wohl etwas übertrieben, denn man kann damit wirklich nicht viel mehr machen, als das Panorama erstellen, die Projektionsart einzustellen und es in verschiedenen Formaten abzuspeichern 😀

Doch man sollte das Programm nicht zu schnell verteufeln. Denn während sich Photoshop wie die Die Datenkrake Google alles nimmt, was der Arbeitsspeicher hergibt, ist Microsoft ICE extrem sparsam! PS ist schon mit 10-15 Bildern à 15 MegaPixel (MP) überfordert und meine 4 GB RAM sind hoffnungslos überladen. ICE konnte selbst mein aktuellstes Projekt mit 66 Bildern à 15 MP mit unter 2 GB RAM und in rund 15 Minuten auf dem Laptop erstellen  - eine respektable Leistung!

Da Panoramen von Natur aus etwas größer sind, lohnt es sich nicht sie hier in den Blog einzubauen. Mein aktuelles Projekt habe ich wieder bei gigapan.org hochgeladen - dort findet man alles von 50 MP bis 45 GP! Hier also erstmal das besagte Bild:

http://gigapan.org/gigapans/78500/

Das Bild ist aus 66 Einzelbildern zusammengesetzt worden, jedes 15 MP groß. Durch Überlappung (die groß ist, da ich freihand geschossen habe) sinkt die Gesamtauflösung, sodass es am Ende immernoch respektable 400 MP groß ist.

Für alle die ebenfalls Interesse an der Panoramafotografie haben (welche sich ja bereits mit einem Handy oder Digicam realisieren lässt) habe ich hier noch ein paar Tricks, Tips und ein paar Worte zu Microsoft ICE, damit den ersten Panos nichts mehr im Wege steht 😉

Tip 1: Als wichtigster Punkt für die spätere Verarbeitung ist die Überlappung in den Bildern. Die Software nimmt jedes einzelne Bild und versucht die anderen wie beim Puzzle an die Seite ranzulegen, dazu brauch es die Überlappung. Da ICE sehr genügsam ist, müsst ihr auch nicht zu geizig sein mit der Überlappung. Wer schon nachgerechnet hat wird auch feststellen, dass mein 400 MP Bild rein rechnerisch auf 990 MP kommt 😉

Tip 2: Ein weiterer Anfängerfehler, den ich auch häufig getan habe ist, die Kamera die Belichtung selber machen zu lassen. Meist kommt ja das Richtige bei raus, nur wenn ihr einen ganzen Bereich abdecken wollt, ist die Belichtung auf jedem Bild anders. Das spiegelt sich im Panorama dann in unschönen Helligkeitsverläufen zB im Himmel ab. Auf diesem Panorama sieht man, dass der Himmel an manchen Stellen heller ist, als an anderen obwohl er ja eigentlich einheitlich blau ist. Um diesem Effekt vorzubeugen, müsst ihr die Werte von Hand einstellen. Macht dazu einfach ein paar Testaufnahmen oder drückt den Auslöser halb durch. So werden euch ein paar Werte angezeigt und ihr müsst euch für einen Mittelweg entscheiden. Sollte der Helligkeitsunterschied zu groß werden, kann man die Belichtung bei benachbarten Bildern um eine Stufe verändern, aber nicht mehr!

Tip 3: Der letzte Tip dürfte wohl eher passionierte DSLR-Nutzer treffen und ist auch nicht so einfach mit ICE umzusetzen. Bei Einigen Objektiven kommt es zu sog. Vignettierung, sei es durch zu billige Bauteile oder durch eine zu große Blendenöffnung. Dabei wird der Rand leicht abgedunkelt. Baut man mit solchem Rohmaterial ein Panorama, kann es passieren, dass es so aussieht:

http://digi-fototreff.de/show_pic.php?image_id=12233

Programme wie Photoshop können so etwas leicht korrigieren, indem man bei "Objektivkorrektur" ein Häkchen setzt. Schon sieht letzteres so aus:

http://digi-fototreff.de/show_pic.php?image_id=12287

Hier war der Grund eine Blende von 1,8. Bei dem Panorama oben von Wolgast ist das Objektiv selber schuld. Das Kitobjektiv meiner Kamera ist zwar gut für die meisten Arten von Fotos, doch solche "Mängel in der Abbildungsleistung" sind normal bei Einsteigerobjektiven. In beiden Fällen kann es helfen, ein paar Stufen abzublenden. Womit ich beim letzten Tip wäre:

Tip 4: Die Schärfe. Sie ist wichtig für das Programm, um die unterschiedlichen Bilder zusammenzusetzen, zum anderen sieht es einfach scheisse aus, wenn man im Panorama den Übergang von einem scharfen zu einem unscharfen Bild entdeckt. Neben dem für Panoramas schon fast obligatorischen Stativ solltet ihr auch ein wenig abblenden. Eine Fotografenweisheit lautet "Wenn die Sonne lacht, stell die Blende auf 8" 😉 Durch das abblenden steigt der Schärfebereich im Bild und die Abbildungsleistung des Objektives wird auch besser. Als letztes solltet ihr noch beachten, dass ihr den Focus einmal einstellt und dann auf manuell umstellt. Bei den meisten Landschaftspanoramen sollte das unendlich sein. Denn ärgerlich ist es, wenn ihr zB einen Laternenmast vor euch habt, auf den die Kamera fokussiert und alles außen rum unscharf wird - das Panorama könnt ihr vergessen mit einem unscharfen Bild in der Mitte!

Das waren erstmal ein paar Tips, damit eure Panos gleich so schön werden und ihr nicht soviel Ausschuss produziert wie ich am Anfang. Es ist nämlich extrem ärgerlich, bei der digitalen Zusammensetzung festzustellen, dass ein Bild in der Mitte zu hell oder unscharf ist 😉

Die Worte zu Microsoft ICE verschiebe ich auf ein anderes Mal, ansonsten ist das Programm auch einfach und intuitiv zu bedienen.

 

MfG Störtebeker