Stoertes (Photo)Blog Der Blickwinkel macht den Unterschied.

27Sep/14Off

Was bringt eigentlich Vollformat?

Fast alle Canon-Kameras haben einen APS-C Sensor mit den Maßen 22,5 mm × 15,0 mm. Die meisten kleineren Kameras von Nikon haben ähnliche Abmaße. Der Grund hierfür waren die ursprünglich teuren Fotosensoren. Schon seit längerem gibt es aber auch wieder Vollformat-Kameras, welche eigentlich als Kleinbild-Format-Kameras bezeichnet werden müssten. Sie beziehen sich auf das Format analoger Film-Kameras mit den Abmaßen 24 mm x 36 mm. Das Größenverhältnis von Vollformat zu APS-C wird Cropfaktor genannt und ist bei Canon 1,6 (Nikon hat eine Crop von 1,5 da die Sensormaße leicht unterschiedlich sind). Die Folge daraus ist ein scheinbar größerer Zoom, da nur eine kleinere Fläche des Belichtungskreises vom Objektiv verwendet wird. Nutzt man also eine 50 mm Linse mit einem APS-C Sensor, so bräuchte man mit einem Vollformat-Sensor 50 mm * 1,6 = 80 mm Brennweite für den selben Bildausschnitt. Die folgende Grafik stellt das Verhältnis der Größen dar. Als weiteren Vergleich ist ein FourThird-Sensor (ein 4/3 Zoll auf der langen Kante) abgebildet, wie er in vielen neueren Systemkameras vorkommt.

Sensorgrößen

Quelle: Wikipedia

Bei einem KB-Sensor (Kleinbild) verringert sich die Schärfentiefe gegenüber einem APS-C-Sensor bei gleichem Bildwinkel auf Grund der dafür nötigen längeren Brennweite. Und wer sich nicht vorstellen kann, wieso auch ich scharf bin auf eine Canon Eos 6D oder 5D, kann sich den Unterschied an folgendem Beispiel selbst anschauen. Fotografiert wurde mit einer 50 mm Festbrennweite bei einer Blende von 1,4 auf einem Stativ. Der leicht unterschiedliche Blickwinkel kommt vom Batteriegriff der 5D.

kamera-vergleich-1

kamera-vergleich-2

29Jan/14Off

Nah drann: Schneeflocke

Inspiriert von diesem Blogpost habe ich mich (nachdem der Winter dann Mitte Januar doch endlich mal kam) auch mal auf die Jagd gemacht und habe versucht die ein oder andere Schneeflocke abzulichten. Zum Glück habe ich immer noch meinen Retro-Adapter für mein altes Kit-Objektiv, um ein paar stark vergrößerte Aufnahmen zu machen. Das Setup war simpel: das Stativ auf Bodenaufnahmen umbauen, Objektiv in Retrostellung und einen Schal als "Köder" auslegen.

asdf

Problem bei Makroaufnahmen dieser Größe: die Tiefenschärfe liegt bei maximaler Vergrößerung bei höchstens einem Millimeter. Daher muss man entweder Bildserien mit unterschiedlichen Schäfreebenen machen oder das Objekt muss exakt senkrecht zur Bildachse liegen. Ersteres fiel aufgrund der recht wackeligen Konstruktion leider aus, da schon kleinste Erschütterungen die Linse zu sehr bewegt hätten und letzteres war extreme Fummelsache. Erschwerend kam die Temperatur von -11°C hinzu, weshalb ich nur ein paar Aufnahmen gemacht habe. Das beste Bild sehr ihr hier.

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Wenn das Wetter nochmal so gute Bedingungen hergibt und ich die Zeit habe, werde ich es nächstes mal mit einer Glasscheibe probieren. Da fehlt dann zwar die schöne Hintergrundstruktur, aber die Chance auf eine scharf abgebildete Flocke steigt.

Stay Tuned - Støertebeker

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16Sep/13Off

Leihgabe: 400 mm Supertele!

Es ist schon länger nichts mehr von mir zu hören gewesen und es gäbe noch soviel zu präsentieren .. mein Schottland-Trip, ein Artikel über Brenizer-Fotografie etc etc aber die Bachelorarbeit und Anderes hält mich einfach davon ab, es vollständig niederzuschreiben. Aber nun mal eine Vorstellung eines Objektives von Canon und gleichzeitig ein Vergleich mit einem Objektiv mit Konverter.

Da ich ja für meine Gigapan-Fotografie extreme Brennweiten benötige, besitze ich ein Sigma EX 70-200 F/2,8 Objektiv mit einem 2x Konverter von Sigma, um auf 400 mm Endbrennweite zu gelangen. Jedoch wird mir Jeder bestätigen können, dass ein Konverter immer die Bildleistung verringert  (abgesehen von der Abnahme der Lichtstärke) und ein Sigma für den halben Preis eben auch nicht ganz an die Abbildungsleistung eines Canon-L-Objektives kommt. Dank einem Freund bei innovaLAN jedoch bin ich zurzeit in der glücklichen Lage, auf ein Canon EF 400 mm F/5,6 zurückgreifen zu können!

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Das Objektiv hat ca. die selbe Länge wie mein 70-200 inkl. dem 2x Konverter, hat mit F/5,6 die selbe Anfangslichtstärke und ebenfalls ein 77 mm Filtergewinde. Im Preis liegen beide Lösungen ca. gleichauf: Das Sigma (1000 Euro) mit dem Konverter (288 Euro) liegt knapp unter dem Canon-L-Objektiv (1350 Euro). Das ein L-Objektiv kaum teurer ist mag auf den ersten Blick verwundern, allerdings handelt es sich hierbei ja auch um einen Festbrennweite, es hat also ausschließlich 400 mm und deckt nicht wie mein Sigma den Bereich bis 140 mm mit ab. Ein weiterer Grund ist das Fehlen eines Bildstabilisators bei Canon, welcher bei so hohen Brennweiten schon Gold wert sein kann. Diese "Nachteile" macht es jedoch wieder Wett mit anderen Eigenschaften. So ist der Schwerpunkt ein bisschen weiter in Richtung Kamera und ist mit 1413 Gramm leichter als das Sigma (1713 Gramm), was sich in der Handhabung schon stark bemerkbar macht. Typisch für L-Objektive von Canon (L wird gerne frei mit Luxus übersetzt ^^) ist die bestechend hohe Abbildungsleistung, welche ich auch kurz getestet habe. Leider war das Licht nicht stark genug, sodass ich keine rauschfreien Messungen mit höheren Blenden aufnehmen konnte.

Das erste Bild ist auf eine Entfernung von 45 Metern aufgenommen und wurde digital vergrößert, da sich nur hier die Unterschiede deutlich offenbaren:

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Deutlich zu sehen ist die wesentlich feinere Darstellung der Rillen an den Haltegriffen und Linien. Des weiteren ist die Streuung der Festbrennweite geringer, wie an der Stange im Hintergrund zu sehen ist. Beide Bilder wurden aus RAWs entwickelt und so gut es ging bereits von chromatischer Abberation befreit.

f5-6-farIm Gegensatz nur "Nahaufnahme" zuvor nun noch ein Bild auf 260 Meter Entfernung (ebenfalls digital vergrößert). Hier ist schon in der Vorschau des Bildes deutlich zu erkennen, dass das Canon der klare Sieger im Bereich der Schärfe ist. Dies verwundert jedoch auch kaum, sind doch Festbrennweiten in der Regel aufgrund weniger Linsen nahezu ausnahmslos schärfer als vergleichbare Zoomobjektive. Einen nicht unerheblichen Teil zum zweiten Platz für das Sigma trägt aber der Konverter bei, welcher zwischen Objektiv und Kamera sitzt. Auch hier gilt: ein reines Objektiv ist in der Regel immer schärfer als eine vergleichbare Brennweite mit Konverter. Im folgenden zeige ich euch noch ein paar Testbilder mit dem Canon-Objektiv:

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Natürlich kann man es auch noch übertreiben und den 2x Konverter einfach auf die 400 mm draufsetzen xD Daraus entsteht dann ein 800 mm F/11 Objektiv mit einer enormen Brennweite. Nachteil hierdrann ist jedoch, dass ab eine minimalen Lichtstärke von F/8.0 der Autofokus nichtmehr funktioniert, da zu wenig Licht einfällt und man von Hand scharfstellen muss. Jedoch lassen sich auch hier mit ein bisschen Feingefühl noch interessante Aufnahmen in guter Qualität mit einem wahnwitzigen Zoom machen 😀 Für alle, die solche Brennweiten nur aus der Theorie kennen: in meinem Artikel kleiner Brennweitenvergleich habe ich bereits mal einen Vergleich gemacht von Brennweiten von 8 mm bis 1300 mm. Das folgende Bild zeigt die 800 mm auf das selbe Gebäude wie im Vergleichsartikel

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Fazit: Was die reine Bildleistung angeht ist das Canon-Objektiv klarer Sieger und ideal geeignet für meine hochauflösende Gigapan-Aufnahmen, wo es um kompromisslose Schärfe geht. Ebenfalls Sieger ist es was das Gewicht angeht, denn trotz einer massiven Gegenlichtblende ist es rund 20% leichter. Jedoch besitzt auch das Sigma seine Vorteile: So ist das Canon aussließlich auf 400 mm beschränkt, was in vielen Fällen einen sehr großen Abstand zum fotografierten Objekt erfordert, der nicht immer möglich ist. Auch der im Sigma vorhandene Bildstabilisator ist ein unendlich wichtiger Unterstützer bei der Fotografie aus der Hand ohne Stativ, hier lohnt sich das mehr investierte Geld. Somit würde ich sagen: unentschieden. Jede Linse hat ihr eigenes Spezialgebiet und man darf gespannt sein, welche Gigapans mit dem Canon in Zukunft zu bestaunen sein werden 🙂

Stay Tuned - Støertebeker

5Jul/120

.. und keiner hats gesehen

.. Und keiner hats gemerkt 😀

Vor zwei Wochen konnte ich einfach nichtmehr wiederstehen. Nach kleinem Preisvergleich bin ich doch direkt in den Saturn marschiert und eine neue Canon Eos 60D geschnappt. Die Ernüchterung erfolgte an der Kasse – mein Konto will nicht genug Geld am Stück ausspucken *doof* Doch gott sei Dank gibts ja Muddi! Und so konnte ich doch noch am Abend die neue Kamera ausprobieren.

Eine Aufrüstung, die sich gelohnt hat wie ich finde.

Vorteile:

  • größeres Body, liegt besser in meiner großen Hand
  • höhere Serienbildgeschwindigkeit (5,5 gegenüber 3,4)
  • Auslösegeräusch leiser (und klingt nichtmehr so billig ^^)
  • schwenkbares Display (nützliches gimmic für extreme Perspektiven)
  • neues Kitobjektiv (17-85 4,0-5,6 IS USM) um das alte Teil zu ersetzen
  • kabelloses Blitzen (aber nicht so gut wie mit meinem ETTL-Kabel)
  • mehr Akkupower (1800 mAh zu 1100 mAh)
  • spritzwassergeschützt
  • feinere ISO-Einstellungen und festlegen einer Höchstgrenze

 

Leider gibts auch ein paar kleine Nachteile, bei denen jeder selber entscheiden kann, wie wichtig sie ihm sind. So ist zB das Gehäuse nichtmehr aus einer Magnesiumlegierung wie noch beim Vorgänger 50D und wirkt so etwas billiger, da sie vom Material her eher in der Klasse meiner alten 500D mitspielt. Ein richtig nerviger Punkt für mich ist, dass das Programmwahlrad einen kleinen Button obendrauf hat, welchen man immer erst drücken muss, eh man einen anderen Modus wählen kann. Das nervt total und ist zudem überflüssig, da man dieses Rad einfach nicht ausversehen umschalten kann, auch ohne diesen Button.

Ich hatte die Cam jetzt schon bei ein paar Shootings und Ausflügen mit, sodass ich sie testen konnte. Das neue Kitobjektiv mit seiner etwas größeren Brennweite reicht mir meist vollkommen aus, sodass ich viel weniger wechseln muss. Allein die relativ schlechte Lichtstärke stört mich noch etwas. Auf der Summit-LAN-Party hat sie mir auch bewiesen, dass die 60D auch bei schlechtem Licht und hohen ISO-Werten noch in der Lage ist, ein recht akzeptables und rauschfreies Bild zu zaubern. Nur mein Photoshop kommt mit den neuen RAW-Daten nicht zurecht und kann sie nicht öffnen. Schlimm genug, dass jeder Kamera-Hersteller sein eigenes Raw-Format hat, wieso dann auch noch jede einzelne Kameraserie? -.-

Aber genug der Worte, ich wollte sie euch ja nur mal kurz vorstellen. Ergebnisse habe ich auch bald vorzuweisen.. in anderthalb Wochen sind ja meine Vorlesungen etwas durch und ich hab wieder Freizeit! 🙂

 

Stay Tuned, Støertebeker

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15Feb/120

kleiner Brennweitenvergleich

Da mein Fuhrpark an Gläsern ja mittlerweile schon recht ansehnlich geworden ist, möchte ich hier mal einen kleinen Vergleichsaufbau aller möglichen Brennweiten machen, die mit zur Verfügung stehen. Ich glaube es gibt generell eher wenig Fotografen, die über dieses Spektrum verfügen ^^ Als Vergleich hab ich alle Bilder mit Blende 8 gemacht (außer das Letzte, was technisch bedingt ja 16 als Blende hat). Die Bilder mit starkem Zoom sind leider nicht ganz scharf, da es sehr windig war. Das Gebäude ist 230 meter von mir entfernt (mal als Entfernungsvergleich ^^).

Anfangen tun wir mit 8 mm Fisheye von Walimex:

Als nächstes kommt das 18-55 Kitobjektiv von Canon auf 18 mm:

gefolgt von 55 mm (dies entspricht ungefähr Normalperspektive bei meiner Kamera, also weder Weitwinkel noch Zoom):

Das 70-200 4L, einmal mit 70 mm:

und auf 200 mm:

als letzten "normalen" Brennweitenbereich noch mein 55-250 von Canon auf 250 mm:

Weiter geht es mit den Extremen. Walimex 650-1300 einmal auf Anfangsstellung bei 650mm:

.. und Final noch volle 1300 mm Brennweite:

Die letzten Bilder zeigen es schon, wie sehr der Wind ein ruhiges Bild zunichte machen kann und mit welchen Einbußen man bei solchen extremen Brennweiten zu kämpfen hat.

Das wars auch schon wieder von der Brennweitenschau aus Hamburg. stay Tuned, Størtebeker!

14Feb/120

Neue Hardware

Sooo, die letzten beiden Neuzugänge habe ich ganz vergessen zu präsentieren darum hier zusammen mit meiner letzten Neuanschaffung von letzter Woche mal ein Überblick.

Als erstes habe ich mir schon im Dezember ein 8 mm Fisheye von Walimex gekauft. Ein durchaus günstiges Fisheye für unter 300 euro, bedenkt man doch, dass normale Fisheyes gerne mal ab 500 losgehen. Trotz des Preises wirkt es nicht billig und liegt gut in der Hand. Der Weitwinkel ist einfach der Wahnsinn! Der Focus wird bei diesem Objektiv manuell von Hand eingestellt, was anfangs durchaus zu leichten Fehlfotos führte, vergisst man doch als verwöhnter Autofocus-Mensch gerne mal, die Optik auf unendlich zu stellen (was meisst der Fall ist, da man eher selten Nahaufnahmen macht damit 😀 ).  Die Blende wird ebenfalls von Hand eingestellt an einem Ring am Objektiv. Dies geht recht einfach und ist durch das einrasten auch bei Dunkelheit problemlos möglich. Die chromatische Abberation die bei solchen extremen Winkeln zwangsweise verstärkt auftritt ist zwar zu sehen und kann bei HDR-Aufnahmen auch durchaus zu einem Problem werden, jedoch ist sie bei normalen Bildern noch vollkommen im akzeptablen Bereich und durch Objektivkorrektur kann dies weiter reduziert werden.

Rein rechnerisch hat die Optik einen Winkel von 112 Grad, gefühlt sind es aber rund 160 Grad, was schon ziemlich enorm ist, so können mit wenigen Bildern schon rundum-Panoramen erstellt werden. Fazit: für 280 Euro eine absolut lohnende Anschaffung!

Mein nächster Neuzugang ist ein Fotorucksack von Loewepro:

Nachdem ich das Fisheye gekauft hatte, platzte meine alte Tasche wirklich aus allen Nähten, sodass eine Neuanschaffung fällig war. Passenderweise war Weihnachten und so konnte ich mir etwas ordentliches aussuchen. Die 120 Euro für ein etwas höherwertiges Modell sind ebenfalls eine lohnende Investition. Der Rucksack ist als Slingshot ausgelegt was heisst, dass man ihn mit einem Gurt quer über die Schulter trägt und bei Bedarf schnell vor sich ziehen kann, um die Kamera einfach rauszunehmen. Im Innenraum sind frei verstellbare Innenwände für die Objektivtaschen angebracht. Oben ist ein großer Stauraum für alles mögliche Kleinzeugs und hier und da sind auch ein paar kleine Taschen für Krams. An der Seite kann mein Stativ eingehängt werden, sodass wirklich alles mitgenommen werden kann. Für längere Wanderungen gibt es einen Beckengurt und gegen Regen besitzt der Rucksack eine Regenplane, die man über den kompletten Rucksack ziehen kann.

Die letzte Neuanschaffung ist ein Supertele der Extraklasse. Ich mag ja Extreme (siehe Artikel hiervor) und so passt das Walimex 650-1300 mm 1:8.-16 auch super in meine Sammlung. Durch den Cropfaktor erhöht sich die Brennweite auf über 2 Meter und ist schon eine ordentliche Leistung. So kann man bequem auf 200 Meter Entfernung die Glühweinpreise am anderen Ufer ablesen 😀 Und selbst auf 100 Meter Entfernung beträgt die Tiefenschärfe gerade einmal 3,72 Meter insgesamt! Die Optik wirkt sehr hochwertig, auch wenn es im Vergleich zu seinen optisch ähnlichen Brüdern der Canon L-Serie aus Metall statt Magnesium ist. Fest installiert ist auch eine Gegenlichtblende auf einem 105 mm Gewinde. Die Blende ist fest und nicht einstellbar, sie ändert sich lediglich mit der Brennweite - bei 650 mm ist es F/8 und bei 1300 mm F/16. Hier mögen viele die Nase rümpfen und es als Schönwetterobjektiv abstempeln (was auch teilweise berechtigt ist) jedoch konnte ich bei ein paar Probebildern selbst kurz nach dem Sonnenuntergang mit ISO-800 und 1000 mm noch mit 1/100 Sekunde fotografieren - und da man dieses Obejktiv sowieso wegen Gewichts- und Handhabungsgründen IMMER auf einem Stativ nutzen muss, sind das noch akzeptable Werte.

Auch die anderen Daten legen eine Benutzung des Stativs nahe: bei 2 kg Gewicht hat es eine maximale Länge von 59 cm. Die Schärfeeinstellung erfolgt auch bei diesem Objektiv manuell, sodass hier eine sehr ruhige Hand und ein Stativ der Marke Flugabwärgeschütz braucht 😀 Denn bei 1300 mm und Liveview zum exakten scharfstellen wackelt der Bildausschnitt bereits wie Sau, sobald man die Hand auf den Focusring legt und wenn man 5x digitalen Zoom nutzt für die perfekte Scharfstellung, ist bei meinem Objektiv bereits Feierabend. Wer so ein Objektiv nutzen will, sollte also unbedingt auch in ein gutes Stativ investieren - ich konnte mir zum Glück für die nächste zeit ein gutes Cullmann ausborgen, was wesentlich ruhiger ist.

Angeschlossen wird das  Objektiv über einen T2-Adapter an die Kamera, sodass quasi sämtliche Kameramodelle der letzten 50 Jahre angeschraubt werden können sofern man dafür einen T2-Adapter hat. Zum Schluss sei noch der Preis erwähnt - nur 246 Euro kostet dieses Schmuckstück, gefunden bei Amazon. Im Augenblick gibt es das jedoch nurnoch für Minolta. Der Preis resultiert aus den fehlenden Möglichkeiten von Blendeneinstellung und Autofocus und der relativ schlechten Lichtstärke .. aber nirgendwo sonst bekommt man so ein Spionageteleskop für so wenig Geld!

Soweit das neuste, ich hab noch ein paar Winterbilder in Petto, die auch alsbald online gehen werden 😉 Stay Tuned, Störtebeker

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21Okt/110

Draconiden

Schonmal was von den Draconiden gehört? Ein sehr enttäuschender Sternschnuppenregen .. angekündigt waren vor rund zwei Wochen bis zu 600 Sternschnuppen Pro Stunde. Zu sehen war .. nix ^^ Ich habe in 3 Stunden Nachtwache mit meiner Kamera ganze 4 Stück gesehen - und keine einzige davon ablichten können. Jedoch habe ich bei der Gelgenheit gleich mal etwas anderes ausprobieren können: Strichspuren 🙂

Da mein Fernauslöser zurzeit kaputt ist und ich keine Langbelichtungen über 30 Sekunden machen konnte, habe ich mit 2 Sekunden Auslösezeit immer 30 Sekunden lange Aufnahmen gemacht, in der Hoffnung wenigstens eine Sternschnuppe zu erwischen. Dank der Idee aus meiner Fotocommunity habe ich mal ein Tool ausprobiert, das mehrere Einzelaufnahmen zu kompletten Strichspuren zusammenrechnen kann. Den Erfolg seht ihr in den zwei Bildern.

Durch die minimalen Pausen von 4-6 Sekunden bis zur nächsten Aufnahme sind leider kleine Abstände zwischen den Lichtern, sodass die Linie irgendwie etwas stottert - ich werde das Experiment demnächst nochmal mit automatischer Auslösung via Laptop ausprobieren, um ein längeres und schöneres Bild zu erzielen. Achso, beide Bilder haben insgesamt rund 30-40 Minuten Belichtungszeit, Ersteres ist mit 50mm und das Zweite mit 18 gemacht worden. Noch dazu ist das erste Bild knapp über dem Horizont, wo die Sterne schneller "wandern." Sehr zu empfehlen ist es aber bei solchen Fotos, den Polarstern mit auf das Bild zu bringen. Dadurch hat man einen Fixpunkt, um den sich alles dreht und dem Bild etwas mehr Halt gibt. Wie ihr rausfindet, wo der Polarstern steht: Kompass Norden .. der Polarstern ist der Nordstern und steht ca. in Richtung Norden. Details kann ich euch gerne demnächst erzählen, ich habe jetzt Astrophysik als Wahlfach xD

 

Stay tuned auf neue Sternbilder, euer Störtebeker

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27Aug/110

Tropfen

Passend zum vorherrschenden Wetter habe ich heute mal ein paar Experimente mit Wassertropfen gemacht. Pflichtspielzeug hierfür ist wohl ein Blitz und wenn vorhanden (wie bei mir nicht der Fall) ein Makro-Objektiv. Der integrierte Blitz reicht meist nicht aus, da er keine ultra-kurzen Belichtungszeiten mitmacht. Mein Speedlite 430 EX II hat eine besondere Funnktion mit kaskadiertem Blitz, mit dem man auch weit jenseits der Mindestverschlusszeit der Kamera fotografieren kann (bei mir 1/200 sec).
Angefangen habe ich mit einem einfachen Wasserstrahl, der ziemlich schnell langweilig wurde. Auch die Dusche brachte nur unzureichende Befriedigung, sodass ich relativ schnell zum tropfenden Wasserhahn übergegangen bin (gar nicht so einfach, einen normalen Wasserhahn zum mutwilligen tropfen zu überreden ... ^^). Unter den Wasserhahn habe ich ein kleines Schnapsglas gestellt, wobei ich denke, ein größeres Gefäß wie eine Schale kann auch schöne Effekte haben, allerdings muss man dabei auf die kleinen "Einschlaglöcher" des Tropfens verzichten wie bei einem Schnapsglas der Fall.
Anfangs habe ich ein bisschen mit der Blende rumgespielt und die meisten Fotos mit meinem 50mm f/1,8 gemacht, um möglichst viel Licht aufzufangen. Die letztendlich gewählte Blende ist geschmackssache, bei 2,5 oder weniger sind im Hintergrund sehr schöne Spiegellichter der einzelnen Tropfen am Waschbecken zu erkennen gewesen. Bei Versuchen mit meinem 18-55mm Kitobjektiv war mir die Blende mit f/5,6 zu groß under der HG wurde zu deutlich abgelichtet.

Mangels Makroobjektiv habe ich mir danach nochmal das 55-250mm Tele von Canon draufgeschraubt, womit man mit 1,1 Metern Naheinstellgrenze schon gut an das Glas rankriechen kann. Die Ergebnisse sind hier noch beeindruckender, allerdings kämpft man hier doch seeeehr stark mit der Tiefenunschärfe. Ein kleines Rechenbeispiel: Bei einer Brennweite von 250 mm und einer Entfernung von 115 cm vom Glas mit einer Blende von f/10 beträgt die Tiefenschärfe trotzdem nur 3,2 mm in jede Richtung (Für weitere Proberechnungen empfehle ich den "Depth of Field" Rechner auf //www.dofmaster.com). Da wir aber ebenfalls mit extrem kurzen Belichtungszeiten von um die 1/2000 sec arbeiten und die ISO auch nicht ins unermessliche steigern können, ist hier ein starker Blitz und diverse Lampen als Hilfslicht Gold wert! Anfänglich wurden meine Tropfen mit dem Tele alle unscharf.. der Grund: ich hatte auf den hinteren Rand des Glases fokussiert und die Schärfe ging nur bis 3,2 mm ins Glas hinein. Nachdem ich auf die Mitte des Glases fokussiert hatte, konnte ich bessere Ergebnisse erzielen. Aber auch hier sieht man die Unschärfe im Foto leider noch zu stark sieht, müsste man eigentlich Blenden von f/20 bei meinem 5 cm breiten Glas nutzen.
Nächstes mal werde ich noch die Nahringe für meine Festbrennweite ausnutzen, mit der ich annähernd so nah drannkomme wie mit dem Makro-Ring. Kleiner Tip zum nachmachen von mir: Stativ und Fernauslöser nutzen. Dann brauch man die Schärfe nur einmal richtig einstellen und nichtmehr an der Kamera rumwackeln 😉

Viel Spass beim nachmachen und achtet auf rumspritzende Tropfen und eure Ausrüstung 😉

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27Jun/110

Du auch hier?

Photoshop ist ja schon toll. Und Ideen von anderen nachmachen mit eigenem Inhalt auch ^^

Tien, ein Komilitone von mir hat in seinem Blog eine nette Idee der Fotoretusche ausprobiert: "Keep Sweating"

Ich glaube diese Technik nennt man auch Composing, da man ein Bild aus mehreren anderen Fragmenten zusammensetzt. Das Ganze nachzumachen ist so simpel wie einfach:

Man wirft einfach alle Bilder in ein Projekt bei Photoshop (zB über Datei->Skripten->Dateien in Stapel laden) und fängt bei der obersten Ebene an, alles bis auf das zu duplizierende Objekt alles auszuschneiden. Verdeckt die vordere Ebene ein Objekt auf der hinteren Ebene (wie in meinem Bild oben Paula liegend vor Paula sitzend), so muss man die vordere Ebene präzise an der Person entlang ausschneiden. Desweiteren muss man nurnoch darauf achten, dass alle Bilder mit Stativ aufgenommen werden, damit der Hintergrund nicht wandert, dass das Licht idealerweise exakt gleich bleibt (sonst wird ein Bild im Schatten belichtet und sieht im Gesamtbild mit Sonne sofort auffällig aus) und - nicht zu vergessen - Schatten müsst ihr mitkopieren und darauf achten, dass niemand beim nächsten Bild in diesem Schatten steht. Ist dieser Effekt dennoch gewünscht, muss sich beim zeiten Bild dahinter eine Person dort hinstellen, wo das Model in Bild 1 gestanden hat, um einen ähnlichen Schatten auf das Model in Bild  2 zu werfen (hab ich selber noch nicht ausprobiert, folgt aber vielleicht noch an dieser Stelle).

Zu guter letzt brauch man nurnoch etwas Kreativität, wie man sich selber gerne mehrmals in einem Bild sehen möchte 😀

Danke auch nochmal an Paula, für das mitspielen bei der Idee, für die Idee mich vom lernen abzuhalten und für das leckere Thunfisch-Sandwich *mjam* 😀

 

MfG Störtebeker

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21Jun/110

Zwischenbericht Projekt Gigapixel

Mein im letzten Artikel vorgestelltes Panorama schien ein echter Glücksgriff gewesen sein. Denn so einfach ist es nicht immer und man brauch sehr gute Wetterbedinungen. Bei einem weiteren Versuch an selber Stelle mit 200 mm Brennweite sind knapp über 200 Bilder entstanden. Jedoch wechselte das Licht durch Wolken während der Aufnahme und so ist die eine Hälfte Überbelichtet, während die andere zu Dunkel ist. Mal abgesehen davon hat sich mein Microsoft ICE bei so einer gigantischen Datenmenge verabschiedet und total verzerrte Ergebnisse geliefert - 200 Bilder für die Katz.

Bei einem weiteren Versuch aus dem Philosophenturm der Uni Hamburg entstand ein (rein theoretisch) 1,3 GPixel Bild. Jedoch war der Bildschnitt total verzerrt und mitten in der Aufnahme fehlt ein einziges Foto vom Kopfsteinflaster - 200 mm Brennweite sind schon ein ziemlich starker zoom für ein Panorama mit Hilfe von Stitching. Dieses Bild ist also auch fürn Ar****

Mein Ziel ist es bei Gelegenheit mal auf den Hamburger Michel zu klettern und Fotos zu machen. Denn je vielfältiger die abgelichtete Fläche ist, desto mehr kann das Programm die Bilder zusammenfügen. Nur bei dem Wetter siehts nicht so aus, als wird das etwas in absehbarer Zeit 🙁

Nichtsdesto trotz kann ich nur nochmal das Programm Microsoft Image Composite Explorer empfehlen. Denn Photoshop hat bei einem Test auf einem 8 GB RAM Rechner schon bei meinem 400 MP Bild versagt beim Stitchen, ganz im Vergleich zu ICE.

Ich habe mir heute ein Buch über digitale Panoramafotografie bei Terrashop bestellt, ist gerade für 6 euro ohne zzgl. Porto im Angebot - da kann man schonmal zuschlagen! Die Erfahrungen dadraus werden in den nächsten Artikel und natürlich die Bilder mit einfliessen 😉

 

Stay Tuned - Störtebeker

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